Eine der wichtigsten Sicherheitseinrichtungen eines Fahrzeugs ist das Bremssystem. Alle Bremsenteile sind Sicherheitsteile.
Beim Bremsen ist das gesamte System oft größten Belastungen ausgesetzt:
Das Bremssystem eines Mittelklassewagens muß bei einer Vollbremsung aus 130
km/h beispielsweise eine Bremsleistung von über 500 kW aufbringen. Geht man
von einem Fahrzeug mit 50 kW aus, so beträgt die Bremsleistung mehr als das
10fache der Motorleistung!
Dabei können zwischen den Bremsbelägen und der Bremsscheibe Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius erreicht werden. Die Bremskraft, die dazu notwendig ist, wird über die Bremsflüssigkeit durch hohen Druck übertragen. Deshalb sollten Bremsen mindestens einmal pro Jahr geprüft werden.
Grundsätzlich reicht ein gutes Ergebnis auf dem Bremsenprüfstand alleine nicht
aus. Denn manche Mängel zeigen sich erst bei Dauerbelastung.
Wie funktioniert eine moderne PKW-Bremse? Der Druck auf das Bremspedal wird
durch den Bremskraftverstärker verdreifacht. Die Bremsflüssigkeit gibt
den Druck weiter. Das Auto bremst. Zwei Bremskreise garantieren höchstmögliche
Sicherheit. Voraussetzung dafür ist, dass alles in gutem Zustand ist. Das betrifft
auch die Bremsflüssigkeit. Ihren Füllstand sollte jeder Autofahrer regelmäßig
kontrollieren. Das ist aber auch schon alles, das man ohne Spezialkenntnisse
an der Bremsanlage machen darf.
Wenn der Bremsflüssigkeitsstand im Behälter sinkt, deutet das auf Verschleiß oder eine Undichtigkeit hin. Von außen ist beides oft nicht erkennbar. Der Fachmann muss in jedem Fall die Räder abmontieren. Bei Trommelbremsen muss die Trommel abgenommen werden, um die Abnutzung der Bremsbacken zu kontrollieren. Die Bremsanlage könnte auch undicht sein. Zum Beispiel an den Radbremszylindern.
Das grundsätzliche Problem bei der Bremsflüssigkeit ist aber, dass sie Wasser aufnimmt. Je frischer die Bremsflüssigkeit, desto höher liegt der Siedepunkt. Bei unserem Test bei rund 300 Grad. Bei unserer Gegenprobe genügen ein paar Tropfen Wasser in der neuen Bremsflüssigkeit und der Siedepunkt fällt um die Hälfte. Die Experten sind sich einig, dass bei weniger als 180 Grad, die Bremsflüssigkeit ersetzt werden sollte. Sonst kann es in Extremsituationen wie zum Beispiel bei Passabfahrten gefährlich werden. Der Fahrer tritt beim Bremsen eventuell ins Leere. Die Bremsen drohen zu versagen. Sie erhitzen sich, geben die Wärme an die Bremsflüssigkeit weiter, das Wasser darin kocht zu Dampf auf, der Dampf bildet Blasen, die Blasen lassen sich zusammendrücken und das Bremspedal fällt durch. Im schlimmsten fall können die Bremsen an der kurzfristig rotglühenden Bremsscheibe versagen.
Zusammengefasst ergeben sich folgende Anforderungen an das Bremssystem:
Unterschiedliche Verkehrssituationen erfordern jedoch ein unterschiedlich starkes Abbremsen des Fahrzeugs. Hier erwartet der Autofahrer neben 100prozentiger Sicherheit auch höchsten Bremskomfort: gutes Ansprechen, genaue Dosierbarkeit, keine störenden Geräusche und stets gleichmäßige Wirkung. Zusätzlich sind die Komponenten der Bremsanlage ständig Umwelteinflüssen (Nässe, Salz, Staub, Schmutz) ausgesetzt.
Bei Fragen zur Bremsanlage Ihres Fahrzeuges oder Interesse an einer Instandsetzung oder Pflege der Anlage setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.
Quelle: ARD - Ratgeber